Zusammenspiel

Die ersten Bilder sind gemacht. Doch was ist ihre Funktion? Wofür stehen sie? Wie gehören sie zusammen? Der Künstler erzählt, dass auch das gesamte Tableau ebenfalls eine Geschichte erzählen soll. Es soll ein Anfangsbild und ein Schlussbild geben. Beginnen könnte es mit der Ausfahrt, mit Cottas Fahrt übers Meer und enden mit der Überwucherung Tomis. Dazwischen 13 weitere Bilder, die nicht den einzelnen Kapiteln entsprechen müssen. Nur ihre Gesamtzahl ist wichtig.

Außerdem sollen die einzelnen Bilder Titel haben. “Ruhm” heißt zum Beispiel eines, “Die eiserne Stadt” ein anderes. Das Bild der Mole von Séte könnte möglicherweise ein Anfangsbild sein. Aber wie soll es heißen? Der Auftraggeber schlägt “Trivia” vor, den Namen des Schiffes, mit dem Cotta nach Tomi reist. Trivia, die drei Wege, sei ein Beiname der griechischen Göttin Hekate, der Göttin der Übergänge, Schwellen und Wegkreuzungen. Wie bedeutungsreich. Der Auftraggeber liebt interlektuelle Anspielungen.

Alle Bilder zusammen sollen außerdem ein Gesamtbild ergeben, eine Gesamtstruktur. Das ganze Tableau soll nicht eine Aneinanderreihung von Einzelmotiven zerfallen. Es ist darum keineswegs gleichgültig, welches neben welchem steht. Und es ist noch gar nicht klar, welches Motiv es überhaupt schaffen wird, ins Tableau aufgenommen zu werden. Der Fotograf zieht öfter den Vergleich mit einer Fußballmannschaft: Aus lauter Stars kann man keine Mannschaft machen.

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